Seit dem Einzug der Nachtsicht- und Wärmebildtechnik haben sich die Möglichkeiten der Nachtjagd drastisch verändert. Sei es bei der reinen Beobachtung aber auch bei der Schussabgabe – Jäger können so immer flexibler Jagen.
So haben sich inzwischen Wärmbildgeräte ideal zum schnellen Entdecken (spotten) und Nachtsichtgeräte für den Einsatz mit einer Primäroptik bewährt. Eine Kombination aus diesen beiden Techniken stellt so die ideale Ausstattung dar.
Wärme findet – Nachtsicht bindet
Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich in seiner Gesetzesentscheidung an dem Leitsatz „Wärme findet, Nachtsicht bindet“ orientiert. In dem Bundesland sind ausschließlich Nachtsichtgeräte und Nachtsichtvorsatzgeräte auf Röhrenbasis für die Schussabgabe zulässig, die das vorhandene Restlicht verstärken. Wärmebildvorsatzgeräte sowie digitale Nachtsichtgeräte sind jedoch verboten für die Schussabgabe. Weitere Informationen darüber haben wir in einem eigenen Text zusammengefasst.
Allgemeine Infos
Für Nachtsichttechnik auf Bildverstärkerröhren Basis, ist das Wetter der vorangegangenen Tage irrelevant. Für die Bildqualität eines Wärmebildgerätes ist dies jedoch entscheidend! Die oben gezeigten Aufnahmen wurden am Abend des 30. Oktober 2021 – kurz hintereinander – gemacht. An diesem und auch den vorherigen Tagen, war klarer Himmel (tagsüber 14°C, nachts 7°C). Also Idealbedingungen für Wärmebildtechnik.
Einsatzmöglichkeiten der Wärmebildtechnik
Wärmebildtechnik hat sich zum schnellen Detektieren von Wild, teilweise auf mehreren hunderten Metern bewährt, da sich Wärmesignaturen klar auf dem Bildschirm absetzen. Somit bleibt einem im Revier nichts mehr verborgen – unabhängig von Pirsch oder Ansitzjagd. Selbst bei widrigen Witterungsbedingungen kann man trotz erheblichen Qualitätsverlusten Wärmesignaturen noch wahrnehmen.
Ein großes Problem bei der Wärmebildtechnik stellt „schlechtes Wetter“ dar. (Crossover oder Quadriga Effekt). Besitzer von Wärmebildtechnik kennen das Phänomen gerade im Herbst und Winter. War das Wetter über mehrere Tage wolkenverhangen, oft auch in Verbindung mit niedrigen Temperaturen, so wird das Erkennen der Landschaft immer schwieriger. Auch ist das Einschätzen der Entfernung sehr schwierig. Ein weiteres großes Problem ist dann ein nicht hinreichend zu erkennender Kugelfang.
Ein großes Problem bei der Wärmebildtechnik stellt „schlechtes Wetter“ dar. (Crossover oder Quadriga Effekt). Besitzer von Wärmebildtechnik kennen das Phänomen gerade im Herbst und Winter. War das Wetter über mehrere Tage wolkenverhangen, oft auch in Verbindung mit niedrigen Temperaturen, so wird das Erkennen der Landschaft immer schwieriger. Auch ist das Einschätzen der Entfernung sehr schwierig. Ein weiteres großes Problem ist dann ein nicht hinreichend zu erkennender Kugelfang.
Auf dem linken Bild ist eine Landschaft mit Rehwild zu sehen, nachdem es mehrere Tage sehr kalt war und die Sonne nicht schien. Rechts derselbe Ausschnitt nur einen Tag später. Jedoch kam tagsüber die Sonne wieder raus und die Landschaft konnte sich „aufwärmen“.
Wenn man genau schaut, kann man auf dem linken Bild den Baum links erkennen. (Unbearbeitete Originalaufnahmen: Vox Sensor 400×300, 35-mm-Objektiv. Kameraeinstellungen identisch.)
Ebenso sind Hindernisse in der „Schussbahn“ nur schwer, bis gar nicht erkennbar.
Selbst Äste mit einem Durchmesser von 1,6 (!) cm, wie auf dieser Aufnahme, sind kaum auszumachen.
Zwei Kühe, Entfernung ca. 100 Meter, Aufnahme mit einem Spotter, Grundvergrößerung: 2,3 x, Sensor: 400 x 300, Pitch 17 mm
In der Kombination mit einer Primäroptik, wie zum Beispiel einem Zielfernrohr, ist mit erheblichen Qualitätseinbußen zu rechnen. Gerade bei der Betrachtung eines LCD oder OLED Bildschirms, wie ihn Wärmebild oder auch Digitalgeräte haben, werden die Bilder in Kombination mit einer Primäroptik extrem verpixelt dargestellt. Je höher die Vergrößerung der Primäroptik, desto stärker wird dieser Effekt.
Die selbe Situation, aufgenommen mit einem Wärmebildvorsatzgerät, S3ensor: 400 x 300, Pitch 17 µm
Bei der Verwendung mit einer Waffe kann es je nach Modell, zu einem Versatz des Bildes beim Mitschwenken mit dem Wild kommen. Ebenso ist Bild-Unterbrechung durch das Kalibrieren unter Umständen problematisch.
In der Kombination mit einer Primäroptik, wie zum Beispiel einem Zielfernrohr, ist mit erheblichen Qualitätseinbußen zu rechnen. Gerade bei der Betrachtung eines LCD oder OLED Bildschirms, wie ihn Wärmebild oder auch Digitalgeräte haben, werden die Bilder in Kombination mit einer Primäroptik extrem verpixelt dargestellt. Je höher die Vergrößerung der Primäroptik, desto stärker wird dieser Effekt.
Bei der Verwendung mit einer Waffe kann es je nach Modell, zu einem Versatz des Bildes beim Mitschwenken mit dem Wild kommen. Ebenso ist Bild-Unterbrechung durch das Kalibrieren unter Umständen problematisch.
Einsatzmöglichkeiten Nachtsichttechnik
Nachtsichttechnik liefert kein errechnetes, sondern ein Echtzeitbild mit extrem hoher Detailtiefe. Das Bild entspricht dem Tagesbild, nur das es in grün, gelb bzw. schwarz/weiß dargestellt wird. Nur so wird auch auf größeren Entfernungen ein waidgerechtes Ansprechen ermöglicht. Gerade beim Einsatz mit einer Primäroptik ist der Qualitätsverlust dadurch erheblich weniger signifikant, wie die nachfolgenden Bilder deutlich veranschaulichen.
Nachtsichttechnologie hat sich bereits seit Jahrzehnten bewährt. Die ausgereifte Technik besticht außer der exzellenten Bilddarstellung mit extrem niedrigem Stromverbrauch und hat gegenüber der Wärmebildtechnologie keine Startzeitverzögerung oder Kalibrierungsunterbrechung.
Nachtsichttechnik liefert kein errechnetes, sondern ein Echtzeitbild mit extrem hoher Detailtiefe. Das Bild entspricht dem Tagesbild, nur das es in grün, gelb bzw. schwarz/weiß dargestellt wird. Nur so wird auch auf größeren Entfernungen ein waidgerechtes Ansprechen ermöglicht. Gerade beim Einsatz mit einer Primäroptik ist der Qualitätsverlust dadurch erheblich weniger signifikant, wie die nachfolgenden Bilder deutlich veranschaulichen.
Nachtsichttechnologie hat sich bereits seit Jahrzehnten bewährt. Die ausgereifte Technik besticht außer der exzellenten Bilddarstellung mit extrem niedrigem Stromverbrauch und hat gegenüber der Wärmebildtechnologie keine Startzeitverzögerung oder Kalibrierungsunterbrechung.
Nachteil ist das Wild nicht so schnell entdeckt wird wie mit einer Wärmbildkamera und es sind Qualitätseinbußen bei Nebel hinzunehmen.
Übrigens: Nachtsichttechnik hilft auch beim sicheren Ansprechen von Frischlingen. Denn im Vergleich zur Thermaltechnik sind bei der Nachtsichttechnik die Streifen der Frischlinge deutlich zu erkennen. Mit Thermalkameras sind einzelne Frischlinge nur schwer ansprechbar, weil die typischen Streifen aufgrund fehlender Temperarturunterschiede nicht sichtbar sind.
Nachteil ist das Wild nicht so schnell entdeckt wird wie mit einer Wärmbildkamera und es sind Qualitätseinbußen bei Nebel hinzunehmen.
Übrigens: Nachtsichttechnik hilft auch beim sicheren Ansprechen von Frischlingen. Denn im Vergleich zur Thermaltechnik sind bei der Nachtsichttechnik die Streifen der Frischlinge deutlich zu erkennen. Mit Thermalkameras sind einzelne Frischlinge nur schwer ansprechbar, weil die typischen Streifen aufgrund fehlender Temperarturunterschiede nicht sichtbar sind.
Beide Aufnahmen wurden mit Beobachtungsgeräten sog. „Spottern“ aufgenommen. Hier wird der Unterschied der beiden Technologien deutlich sichtbar. Besonders beim Ansprechen des Wildes sind es Details, die den Unterschied machen. Für die Jagd optimierte Bildverstärkerröhren erzeugen ein hochauflösendes Bild, das klar zu erkennen gibt, ob sich beispielsweise ein Überläufer, eine Bache oder ein Keiler im Sucher befindet. Auch wichtige Details wie die Milchleiste einer Bache sind deutlich zu erkennen. Auch bei Rotwild spielen klassische Nachtsichtgeräte ihre Stärken aus – denn das nicht durchblutete, kalte Gehörn eines Trophäenträgers bleibt Wärmebildkameras oft verborgen respektive ist nur im Bast erkennbar. Darüber hinaus wird durch die erhöhte Entfernung ein genaues Ansprechen über Wärmesignatur fast unmöglich.
Wärmebild, Grundvergrößerung: 2,3 x, Sensor: 400 x 300, Pitch: 17 µm
Beide Aufnahmen wurden mit Beobachtungsgeräten sog. „Spottern“ aufgenommen. Hier wird der Unterschied der beiden Technologien deutlich sichtbar. Besonders beim Ansprechen des Wildes sind es Details, die den Unterschied machen. Für die Jagd optimierte Bildverstärkerröhren erzeugen ein hochauflösendes Bild, das klar zu erkennen gibt, ob sich beispielsweise ein Überläufer, eine Bache oder ein Keiler im Sucher befindet.
Nachtsichtgerät, 5x Vergrößerung, Objektivdurchmesser: 55mm
Auch wichtige Details wie die Milchleiste einer Bache sind deutlich zu erkennen. Auch bei Rotwild spielen klassische Nachtsichtgeräte ihre Stärken aus – denn das nicht durchblutete, kalte Gehörn eines Trophäenträgers bleibt Wärmebildkameras oft verborgen respektive ist nur im Bast erkennbar. Darüber hinaus wird durch die erhöhte Entfernung ein genaues Ansprechen über Wärmesignatur fast unmöglich.
Dies sind einige Gründe, warum das Land Nordrhein-Westfalen Wärmebild- und Digitale Nachtsichttechnik, nicht für die Schussabgabe freigegeben hat und deren Einsatz verboten ist.
Mehr zur Gesetzeslage in NRW oder den Gründen wie dem Crossover Effekt/ Quadriga Effekt können Sie hier in gesonderten Beiträgen lesen.